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CodeMeter-Installation beim Anwender

Softwareentwickler, die an einer Integration von CodeMeter in ihre Anwendungen arbeiten, stehen irgendwann vor der Aufgabe, die Installation von CodeMeter auf die Anwendersysteme zu organisieren. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit den Funktionen des Installationsprogramms auszukennen und zu wissen, wie es am besten genutzt werden kann. In diesem Artikel gehen wir auf die Grundlagen der Installation unter Windows sowie auf alles Weitere ein, was Entwickler bezüglich der Installation von CodeMeter wissen sollten.

Die Grundlagen der CodeMeter-Architektur

Auf jedem System, auf dem die lizenzierte Software laufen soll, wird ein laufender CodeMeter Lizenzserver benötigt – die einzige relevante Ausnahme ist die Verwendung von CodeMeter Embedded, zum Beispiel auf Steuerungen. Der CodeMeter Lizenzserver nimmt die Anfragen mit CodeMeter geschützter und lizenzierter Programme oder Bibliotheken entgegen und verarbeitet sie. Dazu werden die für die Beantwortung der Anfrage nötigen Befehle an die jeweiligen CmContainer gesendet. Für die hardwaregebundene Variante, die CmDongles, werden die Befehle verschlüsselt an die angesteckte Hardware geschickt. Bei der aktivierungsbasierten Variante, der CmActLicense, werden die kryptographischen Operationen im CodeMeter Lizenzserver selbst durchgeführt. Bei der Onlinevariante, dem CmCloudContainer, werden die Befehle über einen sicheren Kanal via https an das von Wibu-Systems betriebene Cloudsystem geschickt.

Die Speicherung und Verarbeitung von CmActLicenses benötigt auf dem System erhöhte Rechte, damit die Bindung an die Hardware sowie das sichere Speichern der Informationen auf dem System vorgenommen werden können. Daher muss der CodeMeter Lizenzserver mit administrativen Rechten laufen. Dazu wird er als Dienst oder Daemon auf dem System installiert.

Bei CmDongles und CmCloudContainern werden die Befehle jeweils in einer sicheren Umgebung ausgeführt; entweder in der von Wibu-Systems entwickelten sicheren Hardware oder auf den von Wibu-Systems in einem Rechenzentrum betriebenen Servern. Daher ist in diesen Fällen auch ein Betrieb vom CodeMeter Lizenzserver mit Benutzerrechten denkbar.

Warum Sie CodeMeter installieren sollten

Die Installationsprogramme der CodeMeter-Laufzeitumgebung (CodeMeter Runtime) installieren auf der jeweiligen Plattform den CodeMeter Lizenzserver sowie den CodeMeter Web-Admin als Dienst oder Daemon. Da jede geschützte und lizenzierte Anwendung für den Zugriff auf CodeMeter einen CodeMeter Lizenzserver ansprechen muss, schaffen Sie damit die Voraussetzung für einen dauerhaft funktionierenden Betrieb Ihrer Software auf diesem System. Neben der Installation der beiden Dienste werden einige zentrale Bibliotheken und Applikationen zur Bedienung von CodeMeter bereitgestellt. Dies ist beispielsweise „CodeMeter Kontrollzentrum“, ein Tool zur graphischen Darstellung der verfügbaren CmContainer und der Interaktionsmöglichkeit mit dem CodeMeter Lizenzserver wie zum Beispiel dem Import von Aktualisierungen der angeschlossenen CmContainer. Ähnliche Aufgaben erledigt das Kommandozeilenwerkzeug „cmu“.

Auf Windows konfiguriert das Installationsprogramm auch die Windows-Firewall in Bezug auf CodeMeter nach Ihren Wünschen. Sollen an diesem Rechner verfügbare CmContainer auch von anderen Systemen aus verwendbar sein, so wird eine Öffnung des dafür verwendeten Ports 22350 vorgenommen.

Die Kompatibilitätsaussage

Alle Applikationen, die CodeMeter in irgendeiner Form verwenden, benutzen dafür das CodeMeter Core-API. Dieses API ermöglicht es dem Entwickler, CodeMeter vollständig in seine Software zu integrieren. Auch die mit AxProtector aus der CodeMeter Protection Suite geschützten Programme und Bibliotheken verwenden zum Zugriff das CodeMeter Core-API.

Wibu-Systems gibt für das CodeMeter Core-API ein Kompatibilitätsversprechen ab. Ein einmal eingebauter Core-API-Aufruf wird auch in zukünftigen CodeMeter-Versionen verfügbar sein und das gleiche Ergebnis liefern. Dieses Versprechen ist die Grundlage dafür, dass mehrere Softwarehersteller auf demselben System CodeMeter erfolgreich und stabil verwenden können. Es reicht, dass die neueste Variante der CodeMeter-Laufzeitumgebung installiert ist.

Immer das Neueste

Unter Windows ist dafür das CodeMeter-Installationsprogramm mit einer besonderen Fähigkeit ausgestattet. Es sorgt dafür, dass immer die neueste der auf diesem System installierten Versionen von CodeMeter erhalten bleibt. Das ist hilfreich, wenn verschiedene Softwarehersteller jeweils unterschiedliche Versionen von CodeMeter in ihre eigenen Installationsprogramme integrieren. Egal in welcher Reihenfolge die Installationsprogramme der verschiedenen Hersteller durchlaufen werden, am Ende befindet sich die neueste enthaltene CodeMeter-Version auf dem System. Und dank der Kompatibilitätsaussage funktionieren dann alle Programme einwandfrei.

Wenn mehrere Programme CodeMeter installiert haben, bleibt die neueste Version von CodeMeter auf dem System bestehen, auch wenn das Programm entfernt wird, das die neueste Version installiert hat. Erst wenn das letzte Programm deinstalliert wird, das ein CodeMeter-Installationsprogramm enthält, ist keine CodeMeter-Version mehr auf dem System vorhanden.

Optionen zur Installation

Als Softwarehersteller haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die CodeMeter-Laufzeitumgebung auf die Systeme zu bekommen:

Sie können das Ausbringen der Laufzeitumgebung als Voraussetzung an Ihren Kunden geben. Einige Firmen betrachten die CodeMeter-Laufzeitumgebung bereits als Middleware, also etwas, was Sie selbst bei Bedarf auf den Systemen in Ihrem Bereich bereitstellen. Diese Firmen stellen damit sicher, dass die installierte CodeMeter-Version auch in ihrem Umfeld getestet wurde und einwandfrei funktioniert.

Vermutlich können Sie aber nicht darauf bauen, dass jeder Ihrer Kunden so denkt. Daher sollten Sie zumindest das CodeMeter-Installationsprogramm zusammen mit Ihrer Software ausliefern, damit alle anderen Kunden ohne großen Aufwand die notwendige Laufzeitumgebung installieren können.

Für viele Zielgruppen bietet es sich an, die Installationsprogramme als MSI-Pakete herunterzuladen und fest in Ihre Installationsroutine einzubauen. Mithilfe von Eigenschaften beim Aufruf des MSI-Paketes können Sie das Verhalten des CodeMeter-Installationsprogramms selbst steuern und so beispielsweise die sinnvolle Konfiguration bereits in Ihren Dialogen auswählen lassen, sodass die Anwender nicht durch ein anderes Design verwirrt werden. Die Optionen sind im CodeMeter Entwickler-Handbuch ausführlich beschrieben.

Ganz ohne Installation?

Es gibt vereinzelt auch Szenarien, wo man über einen Betrieb ohne Verwendung des CodeMeter-Installationsprogramms nachdenken kann. Wenn Ihr Programm keine Installation benötigt, sondern einfach so im Benutzerkontext gestartet werden kann, dann können Sie auch den CodeMeter Lizenzserver so auf das System kopieren und betreiben. Dies geht für CmDongles und in Kürze auch für CmCloudContainer, nicht aber für die aktivierungsbasierten CmActLicenses. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Programm das einzige auf dem System ist, das CodeMeter verwendet – oder zumindest auf eine vorhandene Installation Rücksicht nehmen.

Stets optimal installiert

Das CodeMeter-Installationsprogramm ist der beste Weg, um CodeMeter schnell und einfach zu installieren und zu aktualisieren. Sie sind damit hochgradig verträglich mit der Installation von anderen Softwareprogrammen anderer Hersteller, oder auch mit einer vielleicht älteren Software aus Ihrem eigenen Haus. Integrieren Sie das CodeMeter-Installationsprogramm in Ihre eigenen Installationsroutinen; das ist in der Regel die beste Lösung.

 

KEYnote 45 – Ausgabe Frühjahr/Sommer 2023

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