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Geoblocking – länderspezifische Einschränkungen

Je nach Einsatzgebiet gelten auch für Softwarehersteller Zulassungsbeschränkungen oder gesetzliche Regularien. Nicht alles darf überallhin verkauft werden. Einer der Bausteine zur Einhaltung solcher Richtlinien ist das Geoblocking.

Fast jeder ist schon einmal mit dem Thema Geofilterung oder Geoblocking in Berührung gekommen. Bei meinem bevorzugten Radiosender höre ich gerne die Sendungen, die vor kurzem gelaufen sind, oder spule mal schnell zurück zu den Nachrichten. Zuhause geht das prima in der App, bin ich aber im Ausland im Urlaub, klappt das plötzlich nicht mehr: „Diese Funktion ist in Ihrer Region nicht verfügbar“ liest man dann auf seinem Smartphone. Beim Fernsehen ist das noch deutlicher sichtbar: Der gewohnte Zugriff auf Mediathek und Co ist verwehrt oder reduziert. Sportfans kennen das ebenfalls sehr gut: Hierzulande sind Livestreams von bestimmten Fußballspielen nur im Bezahlfernsehen verfügbar, in anderen Ländern gibt es die Bilder frei zugänglich.

Solche länderspezifischen Einschränkungen sind möglich, weil alle Zugriffe übers Internet anhand der zugeteilten IP-Adressen des Internetanschlusses identifizierbar und damit grundsätzlich lokalisierbar sind. Die IP-Adressen werden den Telekommunikationsbetreibern zugeordnet, und daraus kann man dann ableiten, in welchem Land der Nutzer sich gerade befindet, genauer gesagt, von wo aus er ins Internet geht.

Aber diese Methode hat mehrere Schwachpunkte, die man nicht unter den Teppich kehren sollte: Mit Techniken wie virtuellen privaten Netzwerken (VPN) kann man vom eigenen Standort durch einen Tunnel im Internet an einen anderen Punkt gelangen und dann von dort aus ins Internet gehen. Wenn sich das Ende des Tunnels in einem Land befindet, in dem der gewünschte Inhalt zugänglich ist, bleibt das Geoblocking unwirksam. Außerdem kann es gelegentlich vorkommen, dass eine IP-Adresse aufgrund veralteter Daten einem falschen Land zugeschrieben wird, da sich die Zuordnung von IP-Adressen zu Ländern ändern kann.

Trotz dieser beiden Schwächen ist Geoblocking einer von mehreren Bausteinen, um Inhalte oder Dienste länderspezifisch anzubieten. Insbesondere kann man bei Nutzern, die diese oder ähnliche Maßnahmen umgehen, davon ausgehen, dass sie es absichtlich getan haben. Betrachten wir zum Beispiel die Medizintechnologie. Geräte oder Software in diesem Bereich benötigen oft für jedes Land eine spezielle Zulassung. Zum einen kann der Vertrieb darauf achten, in welche Länder er seine Produkte verkauft und in welche nicht; zum anderen kann man die Aktivierung einer CodeMeter-Lizenz in bestimmten Ländern verhindern.

Wibu-Systems betreibt über die Wibu Operating Services für zahlreiche Softwarehersteller die Lizenzverteilung über CodeMeter License Central. An diese angebunden sind die für Anwender erreichbaren Schnittstellen WebDepot und Gateways. Diese Zugänge können für einzelne Länder gesperrt werden, sodass eine Aktivierung einer CodeMeter-Lizenz in den gesperrten Ländern nicht möglich ist.

Darüber hinaus können Softwarehersteller Lizenzen, die in CmCloudContainern hinterlegt sind, für bestimmte Länder sperren. Diese Sperre verhindert die Nutzung der Lizenzen aus diesen Ländern zur Laufzeit.

Wenn Sie den Zugriff auf CodeMeter License Central oder CmCloud für einzelne Länder blockieren müssen, weil Sie Einschränkungen aufgrund von Zulassungsbedingungen oder Embargorichtlinien umsetzen müssen, wenden Sie sich über das Supportportal an Wibu-Systems.

 

KEYnote 43 – Frühjahr-/Sommerausgabe 2022

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